Clara Fey

Clara Fey (1815 - 1894)

Clara Fey wurde am 11. April 1815 geboren, zu einer Zeit, als die Folgen der industriellen Revolution die existenziellen Lebensverhältnisse vieler Menschen stark beeinträchtigten. Die Verarmung weiter Teile der Arbeiterschaft, schlechte Wohnverhältnisse, fehlende soziale Absicherungen, Verwahrlosung von Kindern und Jugendlichen usw. prägten den damaligen Alltag.

Als Tochter eines wohlhabenden Fabrikbesitzers sah Clara Fey schon früh ihre Aufgabe darin, die bestehenden sozialen Gegensätze überbrücken zu helfen. Dabei ging es ihr in erster Linie um die von Armut geplagten Kinder, insbesondere die vernachlässigten Mädchen. Diesen wollte sie Bildung ermöglichen, um ihnen realistische Lebensperspektiven zu eröffnen.

Am 2. Februar 1837 gründete sie eine Mädchenschule in Aachen. Als Schulleiterin und Lehrerin kümmerte sie sich um die Bildung und Erziehung der Kinder, für besonders Hilfsbedürftige richtete sie ein Internat ein. Im Jahre 1838 kamen bereits 150 Schülerinnen in ihre Schule.

Ziel ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit war der frohe, bewusst christliche Mensch. Wissensvermittlung und Erziehung gehörten für Clara Fey untrennbar zusammen.

1844 schloss sie sich mit drei anderen Frauen zur Gemeinschaft der Schwestern vom armen Kinde Jesus zusammen. Der Orden wuchs rasch und umfasste 1872 schon 690 Schwestern in 26 Häusern.

Als Folge des Kulturkampfes wurden sie 1875 aus Deutschland ausgewiesen. Seitdem liegt ihr Mutterhaus in Simpelveld (Niederlande). Erst 1887 konnten sie wieder zurückkehren.

Clara Fey starb am 8. Mai 1894 in Simpelveld. Sie hatte den Orden 46 Jahre lang geführt.

Heute wirken ca. 1100 Schwestern in Europa, Amerika und Indonesien.

Die Wurzeln unserer Schule gehen zurück bis ins Jahr 1902. Zu diesem Zeitpunkt gründeten Bürger aus dem Schleidener Tal eine Töchterschule, um den hiesigen Mädchen eine überdurchschnittliche Bildung zu vermitteln. 1918 wurde die „Höhere Mädchenschule" von den Schwestern vom armen Kinde Jesus übernommen, die sich 1917 in Schleiden niedergelassen hatten.

1939 waren es die Nationalsozialisten, die die Schule schlossen und die Arbeit der Ordensschwestern beendeten.

Erst 1960 konnten die Schwestern ihre Schule wieder eröffnen. Im Jahre 1966 übernahmen sie offiziell den Namen Clara Feys. Die Schwestern übergaben das „Clara-Fey-Gymnasium" 1973 in die Trägerschaft des Bistums Aachen. Dieses übernahm den bewährten Namen und damit auch den Kern ihrer Auffassung von Bildung und Erziehung.

Seit 1989 ist das „Clara-Fey-Gymnasium" eine Schule für Mädchen und Jungen. Was uns auch zukünftig mit unserer Namensgeberin verbinden wird, ist ihr o.g. Ziel von Erziehung und Bildung im Sinne des christlichen Welt- und Menschenbildes, das auch Kern unserer pädagogischen Arbeit sein soll.