Pirmin Spiegel zu Besuch

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MISEREOR-Geschäftsführer Pirmin Spiegel: „Das Gegenteil von Beschleunigung ist nicht Entschleunigung, sondern Beziehung!“

Welch eine Wahrheit, die MISEREOR-Chef Pirmin Spiegel anlässlich seines dritten Besuches am CFG den etwas mehr als 300 Jugendlichen der Stufen EF und Q1 und ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie der Schulleitung mit auf den Lebensweg gab.

Nur, wer wirklich erfahrbare Beziehungen zulässt und sich auf einen Partner oder eine Partnerin real einlässt, dem können die Freuden, aber auch die Sorgen und Nöte des Anderen unter die Haut und ins Herz gehen. Nur so kann ich wirklich verstehen, was der Partner braucht, vor allem aber auch, was ich dazu beitragen kann, dass es ihm gut geht. Was für individuelle Beziehungen gilt, das gilt auch für eine solidarisch gelebte Partnerschaft innerhalb der globalen Menschheitsfamilie. „Man stirbt bzw. man ist dann tot, wenn man keine Beziehungen mehr hat, wenn sich niemand mehr für mein (Über-) Leben interessiert.“

Pirmin Spiegel ist das zutiefst überzeugende sympathische Gesicht der weltweit größten katholischen Hilfsorganisation, MISEREOR, deren Partnerschule das CFG seit 2013 ist. Über ein Jahr lang hatten das CFG und MISEREOR auf diesen Tag der Begegnung zwischen den Jugendlichen und Pirmin Spiegel hingearbeitet, denn der Hauptgeschäftsführer des Hilfswerkes mit seinen derzeit  laufenden 3000 Hilfe-zur-Selbsthilfe- Projekten in aller Welt ist unablässig für die Anliegen seines Werkes auf Reisen. MISEREOR hat im Jahr 2015 einschließlich der Gelder aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 191,3 Millionen Euro eingenommen und konnte damit für seine weltweite Projekt- und Lobbyarbeit in mehr als 90 Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Ozeaniens 5,5 Millionen Euro mehr einsetzen als ein Jahr zuvor“ (Misereor-Rechenschaftsbericht).

Auf die Frage einer Jugendlichen nach seinem erschütterndsten persönlichen Erlebnis antwortete Pirmin Spiegel: „Ich sah auf einer riesigen Müllhalde in den Slums von Rio de Janeiro, wie ein kleines Kind mit Schweinen und einem aggressiven Aasgeier um weggeworfene Nahrungsmittel kämpfte …“

In einem bewegenden Gottesdienst gelang es Pfarrer Spiegel, die Herzen der CFG-Gemeinde zu berühren. Die Jugendlichen erwiderten ihrerseits diese Begegnung durch Lieder und Gebete, die von einer  herausragenden und eigens für diese Feier zusammengestellten Band begleitet wurden: „Gott, du setzt auf UNS, heute“.

In einem sich dem Gottesdienst anschließenden Austausch stellte MISEREOR-Bildungsreferentin Anne Ulmen den Jugendlichen das neue CFG-Projekt Südsudan - Schulen für eine friedliche Zukunft (https://www.misereor.de/spenden/spendenprojekte/suedsudan-schulen-fuer-den-frieden/) vor, das mit der kommenden „Aktion Tagwerk“ (am 10. Juli) seitens des CFG langfristig unterstützt wird. Der ganz konkrete Beitrag des Clara-Fey-Gymnasiums zur Uno-Resolution „Niemanden zurücklassen“ (die von allen Uno-Mitgliedsstaaten unterzeichnet wurde).

Bruno Müller, Schulseelsorger


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