Reinigung der Stolpersteine in Schleiden – Mehr als ein symbolischer Akt des Gedenkens

Wenige Tage vor dem 9. November, einem Tag, der in der deutschen Geschichte mit tiefen Wunden verbunden ist, begab sich die Klasse 10a auf eine besondere Exkursion in die Ortsmitte von Schleiden. Im Rahmen eines Projekts, das sowohl die Auseinandersetzung mit der Geschichte als auch das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus fördert, reinigten die Schülerinnen und Schüler die Stolpersteine.

Die Stolpersteine, kleine Gedenktafeln aus Messing, erinnern an die Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden. Indem die Schüler diese Steine reinigten, leisteten sie nicht nur einen symbolischen Akt des Gedenkens, sondern förderten auch eine tiefergehende Auseinandersetzung mit der Geschichte. Durch das Putzen der Steine wurden sie dazu angeregt, sich mit der grausamen Verfolgung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger auseinanderzusetzen und über die Schicksale der ehemaligen Bewohner Schleidens nachzudenken.

Parallel zu dieser praktischen Tätigkeit führten die Schüler Recherchen über die einzelnen Persönlichkeiten hinter den Stolpersteinen durch. Sie tauchten ein in die Lebensgeschichten von Menschen, die in ihrer Stadt lebten und unter dem Regime des Nationalsozialismus litten. Dies führte zu bewegenden Erkenntnissen und einem intensiven Austausch innerhalb der Klasse. Die Schüler reflektierten nicht nur über die Geschehnisse der Vergangenheit, sondern zogen auch Schlüsse für ihre eigene Lebenswelt und die Bedeutung von Toleranz und Respekt in der heutigen Gesellschaft.

Das symbolische Reinigen der Stolpersteine stellte sich als kraftvolles Erlebnis heraus. Es regte die Schülerinnen und Schüler an, die Verantwortung der heutigen Generation zu erkennen, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und sich aktiv für demokratische Werte einzusetzen. In Zeiten, in denen diese Werte immer wieder herausgefordert werden, ist es von entscheidender Bedeutung, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und ein Bewusstsein für die eigene Rolle in der Gesellschaft zu entwickeln.

Die Aktion der Klasse 10a ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie Schule und Gesellschaft miteinander verbunden sind. Durch das Engagement der Schülerinnen und Schüler wird nicht nur das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus lebendig gehalten, sondern auch ein starkes Zeichen für eine verantwortungsvolle und demokratische Zukunft gesetzt.

Patrick Quella